News / So richtig Segeln – der schönste Törn im Tyrrhenischen Meer

So richtig Segeln – dieses Motto hatten wir uns als Ziel gesetzt. Ende Juni segelte der MYC mit zwei Yachten ca. 430 sm im Tyrrhenischen Meer. 430 sm voller unvergesslicher Erinnerungen – guter Segelwind, Nachtfahrt, Wassereinbruch ins Boot, Bootsbrand, Sonne, Meer, Delfine und kulinarische Highlights. 

Am Sonntagmorgen liefen wir mit den zwei Yachten, Kosi und Ribelle, aus dem Hafen von San Vincenzo aus und nahmen Kurs nach Süden auf. Unser erstes Ziel sollte die weiter südlich 205 sm entfernt liegende Insel Ponza sein. Tagsüber segelten wir an den Inseln Elba und Giglio vorbei. Regenwetter, Wind und Welle gegen anstehende Dünung erschwerten den Einstieg in den Törn für den ein oder anderen. Als dann am frühen Abend auf der Ribelle Wasser in eine der Heckkojen eindrang, standen Überlegungen im Raum, ob die bevorstehende Nachtfahrt noch angetreten werden kann. In einer windgeschützten Bucht schöpfte das Team das Wasser aus und stärkte sich mit Pasta mit selbstgemachtem Pesto und Olivencreme.

Zeitgleich wurden auf der Kosi frisch gekochte Spaghetti Vongole serviert. Nach Weiterfahrt trotz nicht geklärter Ursache des eindringenden Wassers wurden wir im Sonnenuntergang von Delfinen überrascht. Für die Nachtfahrt hatten wir uns jeweils in Drei-Stunden-Schichten in Zweiterteams eingeteilt. Der Wind spielte uns die meiste Zeit in die Karten und blies mit ca. 15 kn aus Achtern, sodass wir viel Strecke machen konnten. Ein besonderer Moment war gegen Mitternacht der tief orangene Mond, welcher sich eine Lücke zwischen den Wolken gesucht hatte und das tiefschwarze Meer glitzern ließ.

Am nächsten Tag drehte der Wind und blies uns mit bis zu 20 kn entgegen. Die Boote stampften durch die Welle und wir kamen durchs Kreuzen nur langsam voran. Am Spätnachmittag liefen wir, etwas müde von der langen Überfahrt, in den Hafen von Ponza ein und wurden mit traumhafter Kulisse an Felsformationen und kleinen bunten Häusern belohnt.

Während des Anlegebiers wurde plötzlich Rauchentwicklung im Bug der Kosi bemerkt. Plötzlich hellwach sprangen alle auf und suchten die Feuerlöscher und Decken, schalteten den Strom aus und lüfteten die vorderen Kojen. Nach kürzester Zeit konnte die Brandursache festgestellt werden und nach ein paar Stunden hatte sich auch das letzte bisschen Rauch verzogen. Da es sich um einen Kabelbrand gehandelt hatte, musste das Bugstrahlruder für den Rest des Törns abgeklemmt werden. Nach dem Schreck wurden wir von einem Taxiboot abgeholt und in eine benachbarte Bucht gebracht.

In einem kleinen versteckten Strandlokal inmitten der Felsen ließen wir den Abend mit einem tollen Fischmenü ausklingen. Der nächste Tag bescherte uns einen wundervollen Segeltag mit viel Sonnenschein und Wind. Ribelle und Kosi lieferten sich ein spektakuläres Rennen. Am frühen Abend liefen wir in den Hafen von Rom ein. Abends wurden wir wieder kulinarisch mit Pasta Salsiccia und Kaninchen an Rosmarinkartoffel aus der Bordküche verwöhnt.

Die nächste Etappe segelten wir von Rom zur Insel Giglio. Auf dem Weg dorthin ließ der Wind erst auf sich warten und später stand er uns entgegen, sodass wir leider sehr viel motoren mussten, um bis zum Abend die 70 sm hinter uns zu lassen. Direkt am Stadthafen kehrten wir in einem kleinen Lokal ein.

Da wir ab jetzt nur noch „kurze“ Etappen vor uns hatten, erkundeten wir am nächsten Morgen erst einmal die Insel. Giglio ist eine traumhaft schöne Insel mit einem idyllischen Stadthafen. Die steinigen glatten Felsabhänge erinnern etwas an die der Seychellen. Unser nächster Wegpunkt war die Insel Elba. Bis dorthin waren es nur 42 sm. Somit konnten wir bei ruhigem Wasser und einer leichten Brise wieder eine schöne Überfahrt genießen. In einer idyllischen Bucht ankerten wir Heck an Heck.

Ein Traumtag in der Bucht – Schnorcheln, Schwimmen, gemeinsam Lieder singen bis hin zu frischen Croissants am nächsten Morgen. Für den letzten Tag war der Wind ein wenig eingeschlafen, daher haben wir uns aus der Bucht von Elba mit dem Motor auf den Weg zurück nach San Vincenzo gemacht. Um den Törn noch gebührend zu Ende zu führen, sind wir bei einer kleineren Insel in eine Bucht gefahren und dort geschwommen. Abends stand dann aufräumen, sauber machen, tanken und das letzte gemeinsame Abendessen an. Und natürlich musste sich von den Booten und dem Meer verabschiedet werden. Wie wunderbar, dass wir tolle Skipper wie Michi und Otto im MYC haben, die uns richtiges Segeln mit vielen unvergesslichen Erinnerungen an traumhafte Orten ermöglichen.

Bericht: Isabella Knaus, Franziska Finkeldei, Karina Szych, Florian Finkeldei, Lukas Neudert, Ferdinand Pfeiffer
Fotos: Isabella Knaus

OK

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren