Ein besonderes Jahr für den Ladies Cup und das gleich in vielerlei Hinsicht:
Zehn Jahre nach der Urveranstaltung des Ladies Cup bietet die Terrasse des MYC, die bei der Siegerehrung von 87 teilnehmenden Seglerinnen in strahlend pinken Shirts nahezu vollständig vereinnahmt wurde, Anlass zur Freude. Noch nie haben sich in der Geschichte des Ladies Cups so viele Damen der Herausforderung des Ladies Rennens gestellt.
Aber fangen wir von vorne an: Am Freitagabend fand das traditionelle Abendessen mit Sektempfang, gespendet von Otti Hartmann, statt. Begleitet von drei leckeren Gängen stand das gegenseitige Kennenlernen der Seglerinnen im Fokus des Abends. Während die einen bereits die Taktik für den nächsten Tag ausklügelten, beschworen die anderen, dass ihr Zugvogel morgen das Fliegen lerne. Nichts vermochte die angeregten Gespräche zu stoppen, weder die voranschreitende Zeit noch die Mücken, bis das Team des Casinos den Nachtisch, von Musik und Wunderkerzen begleitet, servierten und das Staunen, wenn auch nur kurz, das Ratschen ersetzte.
Am nächsten Tag wurden die Ladies um 9:30 Uhr von der Wettfahrtleitung gebrieft und sodann aufs Wasser gebeten. Obwohl der See bei Sonnenschein und 31 Grad Lufttemperatur zunächst nur zum Baden, aber mangels Windes keinesfalls zum Segeln einlud, baute sich doch noch ein netter Nord-Ost-Wind auf. Die Wettfahrtleitung fackelte nicht lang und schoss den Kängurustart an. Damit ging es für die 30 Boote auf den Parcours. Das Wettfahrtleitungsteam bewies das richtige Fingerspitzengefühl und legte die letzte Tonne so ins Wasser, dass nach einer optimalen Zeit von 1h 57 min ein Drachen, besetzt mit Jessica Schumacher, Bettina Hagen und gesteuert von Hannah Hagen, das Rennen für sich entscheiden konnte.
Den zweiten Platz belegte der von Lisa Hannemann gesteuerte Drache, gefolgt von Ursi Eisenlohr und ihrer Drachencrew. Die Probleme, die Tonnen zu finden und die Konkurrenz abzuschütteln, waren für alle spätestens beim Kaffee und Kuchen (dieses Jahr besonders aufwendige Kreationen von den MYC-Damen gebacken und von Ilona Titze organisiert) sowie der Tombola vergessen.
Für den guten Zweck von EinDollarBrille e. V. wurde sodann eine Summe von 262 Euro gespendet. Vielen Dank, Ursi, für die tolle Organisation, die vielen helfenden Hände auf dem Wasser und an Land und die großzügigen Unterstützer, die neben Sekt, den vielfältigen Tombolagewinnen und Shirts auch ein Opti-Segel spendeten.
Geschlossen werden Regatten bekanntlich mit der Siegerehrung. Aber was wäre eine Siegerinnenehrung ohne einen tollen Preis? Das dachte sich auch Toni Dreher, als er 2014 eine im Design von den Wellen des Wassers inspirierte Silberschale stiftete, die im Laufe der Jahre schon durch einige Hände wandern durfte. Die Stiftungsurkunde sieht vor, dass dieser Pokal nach dreimaligem Sieg der Regatta durch dieselbe Steuerfrau endgültig in meine Hände übergehen soll. Gerne hätte ich mich bei dem Stifter persönlich bedankt, doch, weil dies aufgrund seines kürzlichen Ablebens leider nicht mehr möglich ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um an Toni und die Ursprungsidee des Ladies Cups zu erinnern: Ladies auf die Schiffe!
In diesem Sinne möchte ich meinen Bericht mit dem eingangs beschriebenen Bild enden lassen, eine pinke Clubterrasse voller glücklicher Gesichter, erschlagen vom Tag, stolz auf die eigene Leistung, dankbar für das herr(frau)liche Event und mit Vorfreude auf den Ladies Cup 2025.
Liebe Grüße,
Hannah Hagen
Fotos: Ilona Titze