Team “Bockerl“ GER 1234 (Micki, Petzi) kam am Donnerstagabend mit der Fähre im Segelverein Staad an. Mit Herbert Kujan vom Forggensee waren wir ab Freitag früh komplett. Wir wurden sehr herzlich durch die Mitglieder empfangen. Gefühlt der halbe Verein half uns am extra bereitgestellten Autokran den Drachen aufzubauen und einzuwassern. Die bemerkenswerte Gastfreundschaft der Mitglieder, gut zu erkennen an den vielen blauen Poloshirts des Seglervereins Staad, zog sich die gesamten Tage durch. Alles wurde in Eigenregie organisiert und abgewickelt.
Am Freitag hieß es dann direkt nach der Begrüßung warten auf Wind. Der Bodensee zeigte sich sehr windgeschützt, sodass wir am Freitag nicht mal rausgefahren sind. Am Samstag zeigte sich der See ebenfalls nicht von seiner besten „Segler“-Seite. Doch der Wettfahrleiter hatte die Hoffnung, dass wir im Konstanzer Trichter segeln könnten. Daher wurden alle per Schlepp auf die Bahn gezogen. Leider ohne Erfolg, wir sind den Tag lang nur auf- und abgetrieben. Am späten Nachmittag hatte der Wettfahrleiter Mitleid mit uns und schleppte uns wieder zurück in den Hafen.
Sonntags sah es anfangs auch nicht besser aus, aber wir machten das gleiche Spiel und wurden in den Trichter geschleppt. Dort hatte sich wider Erwarten doch noch Wind um die 5 Knoten entwickelt. Wir konnten das erste Rennen nach einem guten Start als Zweite im Ziel beenden. Erster wurde das Team um Ingo Ehrlicher, der das Rennen klar kontrollierte, aber am Ende mit einem Frühstart disqualifiziert wurde. Wir konnten unser Bockerl im ersten Rennen noch nicht auf Top-Geschwindigkeit bringen, da merkte man bei uns die fehlende Erfahrung noch sehr deutlich, die Kiste bei diesen Windverhältnissen richtig einzustellen.
Auch im zweiten Lauf waren wir eigentlich gut gestartet, dann aber auf die falsche Seite und am Luvfass nicht einmal unter den Top Ten. Auf der ersten Vorwind konnte Petzi ihre Spinnacker-Fähigkeiten zeigen und wir ein paar Schiffe aufholen. Auf der zweiten Kreuz dann der Versuch, mehr Speed in den Bock zu bekommen; den Mastkontroller ca. 2 cm nach vorne und über das Achterstag etwas mehr Mastvorbiegung erzeugt. Das Großsegel sah jetzt schon deutlich besser aus und wir machten noch etwas mehr Twist in die Genua. Das hat gezündet und jetzt passte auch der Speed. Dadurch konnten wir uns sogar mit Abstand zum Rest des Feldes auf Platz 3 nach vorne segeln.
Es ist immer wieder faszinierend, wie entscheidend sich kleinste Trimm-Veränderungen in dieser Bootsklasse auf Speed und Höhe auswirken. Der Zieleinlauf war dann noch sehr von Taktik geprägt. Die beiden ersten haben sich am Leefass gleich zur Wende entschieden und machten uns das Loch auf, über die rechte Seite anzugreifen.
Wir sind bis auf einen Wimpernschlag an die beiden Führenden herangekommen, aber es hat leider knapp nicht gereicht. Somit haben wir das zweite Rennen nach einem Fotofinish mit einem dritten Platz hinter dem Team um Norbert Stadler und dem Team um Ingo Ehrlicher beendet. Die Platzierungen brachten uns auch den Gesamtsieg von insgesamt nur 15 teilnehmenden Booten. Leider ist es am Ende keine reguläre Süddeutsche Meisterschaft geworden, dafür wären vier Rennen nötig gewesen. Wenn auch inoffiziell, bleibt diese Veranstaltung nach Team Fröschl (2021) und Team Ocker (2022) in den Händen des MYC.
Es war ein gelungenes Wochenende mit sehr großer Gastfreundlichkeit des Segelvereins Staad, sehr zu empfehlen, ein Wochenende dort zu verbringen.
Fotos: Petzi, Herbert und Micki