News / Gemeinsam helfen: Deutsche Segelvereine unterstützen ukrainische Familien

Die Deutsche Segel-Bundesliga (DSBL) und ihre Vereine rufen zu einer bundesweiten Spendenaktion zur Unterstützung für die Ukraine auf. Dabei sollen auf lokaler Ebene Hilfsorganisationen unterstützt und bei Bedarf dringend benötigte Hilfsgüter aus Deutschland mit Fahrzeugen der DSBL und der Vereine in die polnisch-ukrainischen Grenzgebiete transportiert werden.

Die Hilfsaktion ist entstanden bei einer der letzten außerordentlichen Mitgliederversammlungen des DSL e.V. Die Idee ist, das Netzwerk aller 36 Ligavereine verstreut über ganz Deutschland für logistische Hilfen zu nutzen und zu einer bundesweiten Spendenaktion aufzurufen, die zentral über Liga E.V. und Konzeptwerft organisiert wird.

Parallel dazu gibt es seit Jahren eine WhatsApp-Gruppe aller Teammanager der Vereine, über die bisher logistische Themen und Informationen rund um Events ausgetauscht wurde. Aktuell wird diese Gruppe zur Koordination der Hilfsaktionen genutzt.
Ein paar Mal wurde unsere Hilfe bereits in Anspruch genommen: Als erstes brachte der Segelverein Itzehoe eine ukrainische Familie von Hamburg nach Essen, ebenso wie kurz darauf der Heinz Nixdorf Verein mit der gleichen Strecke. Wir übernahmen eine Fahrt von München nach Düsseldorf.

Es begann mit einer Anfrage über die WhatsApp-Gruppe am Donnerstag, in der nach einem Shuttle von München nach Essen gefragt wurde. Ich habe spontan zugesagt und der Gruppe mitgeteilt, dass der MYC das übernehmen wird. Nachdem ich Peter Fröschl am Vorabend von der Aktion erzählte und er spontan Hilfe angeboten hatte, war er einen Anruf später im Boot. Danach folgte ein kurzer Aufruf in die Gruppe, dass wir ein Fahrzeug für sechs Personen benötigen. Sofort sagte der BYC zu und sicherte uns den Bus der Jugendabteilung zu.

Die vier Ukrainerinnen Tatjana (Oma), Julia (Mutter), Karina (11 Jahre) und Diana (2 Jahre) kamen am Samstagabend um 22:30 Uhr in München an und hatten zu diesem Zeitpunkt eine 10-tägige Flucht von Kiew über Odessa, Moldawien, Rumänien und Österreich hinter sich.
Die 2-jährige Diana leidet unter Augenkrebs und wurde in Kiew in einem Krankenhaus für krebskranke Kinder behandelt. Das Krankenhaus ist inzwischen zerstört, zum Glück schaltete sich die KAKS Kinderaugenkrebsstiftung ein. Der Kontakt kam über die DSBL zustande.

Einen Kindersitz hatte ich und den zweiten Sitz konnte uns spontan Familie Hartmann zur Verfügung stellen. Die Familie wurde von Mitgliedern des Kaufmann Casinos abgeholt und für die Nacht in Icking untergebracht. Samstagabend hat die Jugend des BYC das Auto zu mir nach Hause gebracht (die waren tagsüber noch beim Skifahren). Am Sonntagfrüh kam die Familie dann zu mir und wir sind um 9:30 Uhr in München losgefahren. Eine Verständigung war leider nicht möglich, da sie nur ukrainisch gesprochen haben.

Um 16 Uhr waren wir in Düsseldorf und haben die Familie an die Gründerin der KAKS übergeben. Gegen 23 Uhr waren wir dann nach knapp 1300 km und guten 13 Stunden Fahrt wieder in München. Den Bus habe ich am Montagnachmittag unbeschadet im BYC an Nils Sternbeck übergeben.

Wir beide fanden das eine großartige Kooperation zwischen MYC und BYC und haben zugesagt, nächstes Mal erneut so spontan zusammenzuarbeiten.

Inzwischen ist die kleine Diana in Essen in einer Klinik für krebskranke Kinder aufgenommen worden und hat die Behandlung wieder aufgenommen. Wir wünschen ihr alles Gute!

DANKE an Peter für seinen spontanen Einsatz und dass er Zeit und Strapazen auf sich genommen hat, an Familie Hartmann für den Kindersitz, an Familie Dietz für die Getränke für die Fahrt und an Petzi und Peter für die Verpflegung für alle und die kleinen Gastgeschenke für die Kinder.

Ich habe der Familie einen MYC Wimpel geschenkt, vielleicht erinnert sie das daran, wer ihnen geholfen hat.

Bericht und Foto von Micki Liebl

Der MYC dankt allen Beteiligten und dem Bayerischen Yacht Club für die tolle Kooperation!

Es sind sicherlich weitere Aktionen geplant – zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir aber noch nicht, inwieweit wir vom MYC uns beteiligen können.
Wer persönlich helfen will, kann sich gerne bei Micki oder im MYC Sekretariat melden. 
Wer spenden möchte, findet auf der Website der Segelbundesliga eine Liste mit Hilfsorganisationen und weiteren Möglichkeiten, wie man helfen kann.

Hier gibt’s die Pressemitteilung der deutschen Segelbundesliga und einen ebenso informativen Bericht im Yacht Magazin.

© DSBL
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