Was mit der Idee begann, älteren Laserseglern die Möglichkeit zu geben, unter ihresgleichen sich im so erfolgsrelevanten Vorwindsegeln zu verbessern, ist inzwischen zum beliebten Saisoneinstieg geworden. Im vierten Jahr dieses dreitägigen Trainings mussten wir erstmals die Teilnehmerzahl limitieren, um die pädagogische Qualität zu wahren. Denn der technisch so simple Laser ist alles andere als simpel (schnell) zu segeln. Als olympische Einheitsklasse wirft sie den Segler zu 100 % auf sich selbst zurück: Segelt er schlecht, fährt er hinterher – segelt er besser als die anderen, fährt er nach vorne. Gewicht, Rumpf, Mast, Beschläge und Segel sind bei allen Booten absolut gleich.
Umso erfreulicher ist die wachsende Beliebtheit dieser schon rund 50 Jahre alten Konstruktion auch in den sog. Master Altersklassen (Apprentice 30 bis 44, Master 45 bis 54, Grand Master 55 bis 64, Great Grand Master 65 bis 74 und Legends ab 75 Jahren). Nicht nur ehemalige Lasersegler (u. a. frühere Olympiateilnehmer und -sieger), sondern auch nationale und internationale Meister aus anderen Bootsklassen werden (wieder) zu ILCA-Seglern. – Feinste Konkurrenz, einfach null Materialschlacht, Segeln pur und in kaum zehn Minuten segelfertig oder wieder auf dem Autodach.
In diesem Frühjahr schulte uns die junge Litauer Laserseglerin Ausra Mileviciute – Landsfrau, Freundin und Sparringspartnerin unserer bisherigen Trainerin Gintare Scheidt. Ob es Ausra, der üppige Wind, die bittere Kälte oder das zunehmende Alter waren, ist ungeklärt: Aber dieses Mal wars gefühlt so anstrengend wie nie zuvor … aber wieder ein riesiger Spaß.
Bericht und Fotos: Steffen Pöhlmann