News / 29er in Gdynia: The wind was pretty strong and pretty shifty

Es war an einem Freitag. Es regnete in Strömen. An jenem Tag beeilten sich die Segler von der Schule nur mit einem schnellen Mittagessen in den MYC zu kommen, um dem Fahrgespann den letzten Feinschliff zu verpassen, bevor sie zum 29er Eurocup in Polen aufbrachen.

Mit präzisem Fingerspitzengefühl lud die Starnberg-Fraktion die letzten Ersatzmasten auf, denn sie wussten, es würde orkanartiger Wind kommen. Nach einem Übernachtungsstopp im Goldenen Hahn im idyllischen Frankfurt an der Oder kamen die Segler am späten Nachmittag im Hafen von Gdynia in Polen an. Dort wurden sie schroff angewiesen, ihre Boote auf den touristischen Sandstrand zu stellen, da zeitgleich die EM der 420er stattfand. Diese Umstände entpuppten sich als enorme Herausforderung für das Materialmanagement, da sich die feinen Sandkörner schon früh in den Kugellagern der Rollen und in den Klemmen einnisteten. Nach ausgiebiger Bootsarbeit bezogen die Jugendlichen ihre Schlafgemächer, in denen sie die nächsten vier Tage wohnen sollten.

Schon früh um Neun wasserten die Athleten ihre Boote ein, um eine erste Trainingseinheit zu absolvieren. Zu früher Stunde erkannten die Segler die böigen und drehenden Windbedingungen, die sich trotz des immer stärker werdenden Windes als anspruchsvolle Herausforderungen herausstellten. Die Trainingswettfahrten mit der lauernden Konkurrenz aus verschiedenen Nationen rundete die Einheit gut ab. Nach diesem lehrvollen und umfangreichen Training wurden im Hafen die finalen Regattavorbereitungen getroffen, bevor sich die Sportler in den Unterkünften auskurierten.

Der erste Regattatag begann um 12 Uhr, 1,5 Seemeilen entfernt vom Hafen, bei ablandigem Wind. Trotz der schlappen 20 Knoten und den noch stärkeren Böen wurden nur vier Wettfahren gesegelt, da das faire Ausrichten der Wettfahrten sich als zunehmend schwerer erwies. Aufgrund der zahlreichen Kenterungen gelang der Truppe zur Abwechslung nur ein mittelmäßiges Ergebnis, doch nach der Feedbackrunde mit dem Coach Andi konnten sich die Segler mit ihrer Leistung zufriedengeben.

Schon am nächsten Tag war ein enormer Fortschritt im Bootshandling zu sehen. Bei noch stärkerem Wind bis zu 30 Knoten wurden fünf Wettfahren gesegelt, die die Teams mit Bravour meisterten. Unter anderem konnten sich Leopold Sachs und Henrik Schomburg mit einem soliden 5. und 6. Platz in dem starken internationalen Feld beweisen. Am letzten Tag gab es eine 180 Grad Drehung, was den Wind betraf. Es wehten nun nur noch 8 bis 12 Knoten bei auflandigem Wind. Dort war jedoch Vorsicht geboten: Zahlreiche Unwetterwarnungen erreichten das MYC-Team, weshalb sie vor dem Einwassern noch zu einem Sicherheitsmeeting mit Coach Andi zusammengetrommelt wurden. Jedoch war diese Sorge unbegründet – die Segler konnten fünf Wettfahrten segeln, da das Unwetter erst einige Stunden später eintraf.

Auch wenn die 29er-Flotte sich beim letzten Auswassern in den Gewässern vor Gdynia beeilte, konnte sie den Anforderungen des Zeitmanagements nicht ganz gerecht werden. Ein Teil der Gruppe brach schon zur Warnemünder Woche auf, während die anderen mühselig das Gespann transportfertig machten. Die beiden Ersatzmasten kamen glücklicherweise nicht zum Einsatz und können nun den Seglern bei der Warnemünder Woche als Back-up dienen.

Bestes MYC-Boot wurden Mathilda Schäfer und Lisa Hofmann, die auf dem 14. Platz die Serie beendeten. Zusammenfassend lässt sich sagen:

„The wind was pretty strong and pretty shifty but we had pretty much fun and it was pretty nice!“
(vgl. Lucas Hamm im Interview)

Generell lieferte das Presseteam vor Ort und live vom Wasser eine umfangreiche Berichterstattung des Geschehens, welche Interessierte auf den Instagram Account abrufen können.

Im Vordergrund stehende Journalisten der Redaktion: Lisa Hofmann und Mailin Hegge
Grammatikalische Formulierungshilfe: Henriço el Gringo

Fotos: Andi Lachenschmid, Kathrin Schäfer und Christopher Sachs

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